Sonntag, 27. September 2009

Derbysieg und Luxusprobleme

Es ist geschafft, das erste der beiden wichtigsten Spiele der Hinrunde ist siegreich gestaltet worden, nicht zuletzt wegen des erneut bärenstarken Torschützen Jefferson Farfán, der seine bisher beste Saisonleistung zeigte. Neben der äußerst disziplinierten Leistung meiner "Knappen" freute mich vor allem die anschließende Beschwerde-Arie der Dortmunder, zeigte sie doch den ganzen Frust welcher aus dem schwachen Saisonstart und der erneut sehr ideenlosen Vorstellung resultierte. Adjektive wie "unfair" stehen sinnbildlich für die ganze Lächerlichkeit der Beschwerden, zumal das gesamte Spiel überraschend fair verlief, denn nur Christoph Moritz wurde mit einer gelben Karte bedacht.

Das Spiel zeigte uns aber noch etwas:
Schalke spielte zwar ohne Kevin Kuranyi, der das Mannschaftstraining heute wieder aufnahm, jedoch fiel das kaum auf. Halil Altintop war zwar vor dem Kasten erneut ungefährlich, verteilte vorne aber oft gut die Bälle und bereitete auch das 1:0 vor. Farfán war ohnehin nicht zu bremsen, gewann die wichtigen Zweikämpfe und legte eine beeindruckende Schnelligkeit an den Tag. In der zweiten Halbzeit gab dann ein Spieler sein Comeback, mit dem fast gar keiner gerechnet hatte. In der 58. Minute wurde Vicente Sanchez für den ebenfalls guten, aber platten Levan Kenia eingewechselt.

Bild: www.weltfußball.de

Sanchez rechtfertigte seine Einwechslung; von seinen 12 Pässen erreichten 11 den Mitspieler und er bereitete in Minute 69 die 100%-Chance von Altintop mit einer punktgenauen Flanke vor. Zudem konnte er sich das ein oder andere Mal durch seine gute Technik aus brenzligen Situationen befreien und war sehr laufstark. Leider fehlte auch ihm weiter das Glück vor dem Tor, denn in der 76. Minute hatte der "Uru" die Entscheidung auf dem Fuß, dennoch war es die richtige Entscheidung von Magath, ihn zu bringen.

Bei Schalke sitzt wieder ein Trainer auf der Bank, der situativ entscheidet und z.B. einen starken Konterspieler dann bringt, wenn er gebraucht wird. Anschließend kam mit Asamoah ein Spieler mit viel Leidenschaft und der Fähigkeit den Ball zu halten und Fouls zu ziehen um Zeit zu gewinnen und Ruhe ins Spiel zu kriegen. Nun darf man gespannt sein, wer bei Magath die besten Karten hat, um nächsten Freitag gegen Frankfurt neben Farfán zu spielen. Kuranyi ist zwar wieder gesund, doch hat er seit gestern sicher einen weiteren Konkurrenten um den Platz im Sturm bekommen.

Freitag, 25. September 2009

Über Hirnlose und Leistungsträger

Da möchte man eigentlich bloß ein paar schnelle, lobende Worte über Jefferson Farfán schreiben, muss aber feststellen, dass irgendein Halbgescheiter mal wieder die Website von Schalke 04 gehackt hat. Mit der primitiven und allseits bekannten Parole, versucht dieser Dortmund-"Fan" Hass zu schüren, zu provozieren und zu verbreiten.

Die Derby-Zeit ist natürlich immer knisternd für alle Beteiligten, jeder freut sich auf das Spiel und jeder gescheite Fan weiß auch, dass es sich - wie der Name schon sagt - auch bloß um ein Spiel handelt, egal wieviel Prestige und wieviele Emotionen daran hängen. Seit Jahren versuchen Verantwortliche beider Vereine, die Fan-Auseinandersetzungen so gering wie möglich zu halten. Natürlich sind auch die Schalker in der Vergangenheit mal unrühmlich aufgefallen, z.B. durch den Fahnenklau im letzten Jahr. Diese Art von Beleidigung und Hassbekundung überschreitet die Grenze nun noch viel weiter, was mit Sicherheit auch das Ansinnen des Verfassers gewesen sein wird.

Man kann nur hoffen, dass sich beide Fanlager dadurch nicht anstacheln lassen, für Aktionen wie diese darf im Fußball kein Platz sein. Jeder noch so fanatische Anhänger seines Vereins sollte Einsehen, dass soetwas dem eigenen Club nur schadet und ein schlechtes Bild auf die gesamte Anhängerschaft wirft.


Ausschnitt aus dem gehackten Screen von schalke04.de

Mein eigentliches Ansinnen war es, ein paar Zeilen zu Jefferson Farfán zu verfassen, welcher zur Zeit in bestechender Form ist und sich endlich als der "Kracher" präsentiert, denn viele seit Jahren auf Schalke sehen wollten.

Farfán wirkt wacher, motivierter und selbstbewusster als noch in der letzten Saison und entpuppt sich als Schlüsselspieler. Gerade bei Kontern ist Schalkes Nummer 17 gefährlich, was sich zuletzt im Pokal gegen Bochum zeigte. Zudem glänzt er durch die endlich häufiger werdenden starken Dribblings und seine Antrittsschnelligkeit. Nicht umsonst ist er zur Zeit Top-Scorer der Knappen mit 2 Toren und 3 Vorlagen.

Seit dem Hinspiel in der CL-Qualifikation im letzten Jahr gegen Atletico Madrid hofften viele Anhänger, mich eingschlossen, dass Schalke endlich einen internationalen Topspieler verpflichtet hatte. Die Schulterverletzung aus dem eben erwähnten Spiel schien den Peruaner jedoch weit zurückgeworfen zu haben und er stieß im Anschluss daran zu einem nicht funktionierenden Team. Dieses Jahr scheint das Spiel mehr auf ihn zugeschnitten zu sein und Farfan zahlt es zurück. Am liebsten täte schon morgen wieder, in Dortmund.
Wenn's geht, ohne blutige Auseinandersetzungen...

Dienstag, 22. September 2009

DFB-Pokal - 2. Runde

Heute beginnt die zweite Runde des DFB-Pokals und sie hält wie so häufig einige interessante Paarungen bereit. Nicht nur das "kleine" Revier-Derby meiner Schalker in Bochum, sondern auch andere Bundesliga-Duelle wie Nürnberg gegen Hoffenheim oder Köln gegen Wolfsburg stehen auf dem Programm. Der FC Bayern darf zuhause den überraschend stark in die Saison gestarteten Zweitligisten RW Oberhausen empfangen (Alle Paarungen im Überblick: hier).

Für Schalke wird diese Partie gegen Bochum aus mindestens zwei Gründen eine schwerere als die am 2. Spieltag, denn die Bochumer haben erstens eine 3:0-Schlappe wiedergutzumachen und zweitens wurde am Sonntag der langjährige Chefcoach Marcel Koller entlassen, die Mannchaft muss sich jetzt ganz besonders beweisen. Auf der Bank werden zunächst Co-Trainer Frank Heinemann und der bisherige A-Junioren-Coach Dariusz Wosz sitzen. Dazu kommt, dass die Bochumer Heimrecht haben. Allerdings ist das vielleicht schon wieder ein Vorteil für die Knappen, die in dieser Spielzeit auswärts noch kein Spiel verloren haben, daheim immerhin schon zwei.

Bild: wikimedia.org

Allerdings ist auch die Personalsituation auf Schalke leicht angespannt. Kuranyi fällt wegen Grippe weiterhin aus, genauso wie Mineiro, Jones und Pander. Der Grieche Pliatsikas ist zumindest fraglich. Ob Christoph Moritz auflaufen wird, steht auch noch nicht fest, Magath hatte dem Youngstar am Freitag eine Pause gegönnt. In den Kader zurückkehren könnte Vicente Sanchez. Der einsatzwillige Flügelstürmer aus Uruguay trainiert seit letzter Woche wieder mit der Mannchaft und könnte eine Alternative für den bisher schwachen Halil Altintop sein. Auch Gerald Asamoah wusste bis auf ein paar wenige Aktionen im Spiel gegen Wolfsburg nicht so recht zu überzeugen, einzig Farfan scheint gesetzt zu sein. Feststeht, dass uns ein spannendes Match erwartet.

Die leicht kriselnde HSV muss am Mittwochabend nach Osnabrück und der schon etwas stärker kriselnde VfB Stuttgart brennt in Lübeck auf Wiedergutmachen für die schwachen Leistungen der letzten Spiele. Beide Klubs stehen gegen die Amateurvereine in der Pflicht. Der HSV testet zur Zeit übrigens den ehemaligen Dortmunder Ebi Smolarek und reagiert damit auf die schwere Verletzung von Paolo Guerrero (Kreuzbandriss).

Mal sehen, wie viele Favoriten heute und morgen straucheln werden...

Freitag, 18. September 2009

Eine kleine Vorschau... mit Rückblick

Heute Abend findet das 6. Ligaspiel für Schalke gegen den VfL Wolfsburg statt. Die Ex-Mannschaft von unserem neuen Trainer schlug uns beim letzten Aufeinandertreffen in einer turbulenten Partie mit 4:3. Damals war der Wolfsburger Grafite überragender Akteur, schoss drei Tore selber und bereitete das vierte vor.

Angesichts der momentanen Lage beider Mannschaften, kann dieses Spiel als vorerst richtungsweisend angesehen werden, denn: Für Schalke ist Wolfsburg der erste Gegner, den man vor der Saison unter den Top 5 der Liga erwartet hat. Gewinnt Schalke diese Partie, wird man auch die nächsten Wochen wahrscheinlich oben mitspielen.
Für Wolfsburg hingegen geht es darum, nicht in eine tiefe Krise zu rutschen. Nach drei Niederlagen in Folge steht das Team von Armin Veh nur auf dem 10. Platz und gehörig unter Druch. Obwohl die Partien gegen Hamburg, Bayern und Leverkusen allesamt verloren gingen, waren die "Wölfe" keineswegs haushoch unterlegen, wie auch Ex-Coach Magath auf schalke04.de anführt, jedoch kann die Mannschaft sich davon auch nicht viel kaufen. Schließlich waren die Fehler in der Abwehr zu haarsträubend und im Angriff fehlte die zuletzt sehr gefürchtete Kaltschnäuzigkeit.



Heute Abend wird man also sehen, wohin es die beiden Teams in naher Zukunft führen wird. Bei Schalke ist Vicente Sanchez zurück im Training und Rafinha kehrte fit aus Brasilien zurück, sodass er zum Kader gehören wird. Unwahrscheinlich also, dass Magath erneut mit drei Innenverteidigern und zwei offensiven Außenverteidigern spielen lassen wird. Sicher ist lediglich, dass Gerald Asamoah wieder zur Startelf gehört, genau wie letzte Woche in Köln. Damit rechnete niemand, denn unser Urgestein hatte bis dato noch keine Minute in dieser Saison gespielt. Wenn "Asa" nochmal einen Leistungssprung machen kann, gönne ich es ihm. Früher war er jedenfalls gut dazu zu gebrauchen, eine löchrige Abwehr wie es die Wolfsburger zur Zeit ist, durcheinander zu wirbeln.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal den Appell aussprechen, Rafinha - sollte er spielen - lautstark anzufeuern, davon profitieren alle.

Glück auf!

Sonntag, 13. September 2009

Wir wollen nur Fußball!

Das, was früher für lange Zeit Premiere oder kurzzeitig auch Arena hieß, heißt ab dieser Saison nun Sky. Der deutsche Ableger des britischen Bezahlsenders erkaufte sich dieses Jahr die exklusiven Übertragungsrechte für die Fußballbundesliga.
So weit so gut, es wäre für den Verbraucher wahrscheinlich recht uninteressant gewesen, wie der Anbieter heißt, aber die neuen Preise von Sky sind es ganz und gar nicht: Das "günstigste" Angebot kostet stolze 32,90€.
Kein Wunder also, dass viele mit denen ich sprach, ein Abo bei Sky ablehnen (würden), zumal es so etwas wie ein "Sport-Paket" nicht mehr gibt. Den ganzen Käse mit Spielfilmen etc. bestellt man also automatisch mit, ob man will oder nicht. Das erklärt zwar zum einen den hohen Preis, aber ist besonders für jüngere Menschen und in Zeiten der Wirtschaftskrise auch für viele andere eher unattraktiv.

Um dieser Preistreiberei ein Ende zu setzen, wurde auf der Internetseite www.wir-wollen-nur-Fußball.de eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen diese hohen Gebühren richtet.



Dabei stellen die Betreiber der Website nicht einmal Forderungen bezüglich des Preises, es geht vielmehr um die erzwungene Bündelung von Sport und Familienfernsehen. Und da zur Zeit wohl noch genug Leute die Preise von Sky zahlen, müssen wir Fußballfans uns zusammentun und dem entgegenwirken. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal dazu aufrufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen.

Wir wollen nur Fußball!

Donnerstag, 10. September 2009

Keine Ruhe um Rafinha

Die Sache an sich ist geklärt: Rafinha bleibt vorerst auf Schalke und wechselt nicht nach München oder sonstwohin. Für uns Schalke Fans ist das zunächst einmal das positive an der ganzen Sache, auch wenn es immer noch einige "Idioten" geben wird, die ihn wegen seiner Wechselabsicht auspfeifen.

Betrachtet man die Sache mit etwas Abstand von einer anderen Seite, kann man schnell zu dem Schluss kommen, dass Medien und Berater ganz schön mit dem Jungen gespielt haben. Nicht umsonst lies Felix Magath ihn nach dem letzten Spiel nach Brasilien reisen, um dort einige Angelegenheiten zu klären. Allem Anschein nach, haben seine Berater ihm von großen Klubs wie Juventus, AC Mailand und auch Bayern München vorgeschwärmt, die alle angeblich großes Interesse an ihm gehabt hätten und ihm in Aussicht gestellt, sich dort für die Nationalmannschaft Brasiliens zu empfehlen. Von Trainer Magath hörte man jedoch stets, dass keine konkreten Angebote vorlägen und es somit auch keine Verhandlungen über einen Wechsel gegeben habe. Vor knapp zwei Wochen dann das Theater während des Freiburg-Spiels, als der Kicker den Wechsel zum FC Bayern als perfekt vermeldete,
wofür sich das Blatt inzwischen öffentlich entschuldigte. Auch andere Zeitungen und Online-Medien sprangen darauf an und trugen dazu bei, dass große Unruhe im Verein und um Rafinha selber enstand, bis Bayern Manager Hoeneß dem Wechsel einen Tag später die Absage erteilte.

Dass der Spieler weg möchte um international zu spielen, ist ja verständlich - die Klasse dazu hat er - doch ist die Art und Weise diesen Wechsel zu erzwingen unter aller Kanone. Rafinha selber kann wohl am wenigsten dafür. Wie Felix Magath auf der Homepage von Schalke 04 durchblicken ließ, haben Rafinhas Berater wohl ein falsches Spiel mit ihm getrieben und witterten wahrscheinlich eine saftige Provision aus dem möglichen Transfer. Dies hat der Rechtsverteidiger nun hoffentlich erkannt und reiste in seine Heimat - sicher nicht nur zum Abschalten. Laut Magath wird Rafinha noch bis zur nächsten Woche in Brasilien verweilen und anschließend "seine Familie nach Deutschland holen und ich glaube ihm, dass es ihm ernst ist, hier neu anzufangen."

Schalke fehlt er damit zwar in Köln, doch ist ein dadurch psychisch und physisch stärkerer Rafinha für die restlichen Spiele noch viel wertvoller. Wir Schalke Fans müssen ihn so gut es geht unterstützen, denn eigentlich sollten beide Seiten wissen, was sie aneinander haben...


Quelle