Donnerstag, 5. November 2009

Schicksalsspiel für Bayern - Große Chance für S04

Am Samstag geht es wieder einmal hoch her in München, wenn die Schalker mit Bayerns Ex-Trainer Felix Magath in der Allianz Arena antreten. Ein Spiel, welches ohnehin von hoher Brisanz geprägt ist, doch dieses Mal könnte es dem derzeitigen Münchner Trainer Louis van Gaal den Job kosten. Die Bayern, aktuell auf Platz 6 in der Liga, haben derzeit zwei Punkte Rückstand auf Schalke, das auf Rang 4 steht. Sollte Bayern auch gegen Schalke eine Heimniederlage kassieren, wie zuletzt in der Champions League gegen den französischen Meister Bordeaux, wird der Abstand zur Tabellenspitze immer größer.

Man werde "bis zur Winterpause auf Platz eins" stehen, so die eher realitätfremde Einschätzung der Bayern letzte Woche. Nach den zwei unbefriedigenden Ergebnissen in Stuttgart und gegen Bordeaux sieht die Welt schon wieder anders aus. Louis van Gaal und seine Mannschaft stehen mächtig unter Druck, müssen den direkten Konkurrenten unbedingt schlagen, zumal es unwahrscheinlich ist, dass Bremen, Leverkusen und der HSV nach den Ergebnissen der letzten Woche nochmals allesamt patzen.


Beim FC Schalke 04 hat man derartige Probleme nicht. Der überraschend gute Saisonstart sorgt für eine gute Stimmung im Team, besonders die beiden erkämpften Punkte gegen Hamburg und Leverkusen zeigten eine ganze andere Schalker Seite als noch letzte Saison, wo man nach einem 0:2-Rückstand nicht mehr in ein Spiel zurückfand. Die Zeiten sind nun vorbei, in der Mannschaft kämpft man füreinander und jeder hat das Gefühl gebraucht zu werden. Bestes Beispiel: Das Stürmer-Roullette.

Neben den gesetzten Kevin Kuranyi und Jefferson Farfán, erhalten Gerald Asamoah, Halil Altintop und Vicente Sánchez quasi abwechselnd ihre Chancen und gehören stets zum Kader. So stand Altintop noch gegen den HSV und im Pokal gegen Bochum in der Anfangsformation. Letzte Woche musste er weichen, Lewis Holtby gab sein Startelf-Debüt in der Bundesliga, musste aber nach 40 Minuten verletzungbedingt vom Feld. Doch statt Altintop oder gar Rakitic, kam Sánchez ins Spiel. Eine gute Entscheidung, die sich nicht erst in der 88. Minuten auszahlen sollten, als Sánchez den 2:2 Endstand markierte.

Magath pusht die Spieler durch seine personellen Entscheidungen und weiß auch um deren Fähigkeiten. Dieses Gefühl hatte man bei Vorgänger Fred Rutten selten. Holtby z.B. war nominell im offensiven Mittelfeld aufgeboten, spielte aber im linken Halbfeld und auf der Außenbahn. Dort Rakitic zu bringen, hätte aufgrund dessen mangelnder Schnelligkeit wenig Sinn gemacht, stattdessen kam mit Sánchez genau der Spieler, der Holtby spielerisch am ehesten ersetzen konnte. Es zeigt sich, dass viele Entscheidungen Magaths genau richtig waren.

Mit diesem guten Gefühl kann man fast schon beruhigt nach München reisen und den Außenseiter mimen. Schalke ist auswärts die stärkste Mannschaft der Liga (13 von 15 Punkten) und so stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Diskussionen um Louis van Gaal am Samstagabend noch lauter werden.

Glück auf!

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