Montag, 8. Februar 2010

Die Bundesliga im Aufschwung

Die deutsche Fußballbundesliga durchlebt in den letzten Jahren einen Wandel, der sich nicht nur in der aktuellen 5-Jahreswertung der UEFA ausdrückt. Immer mehr international rennomierte Spieler verdienen ihr Geld mittlerweile in Deutschlands Eliteklasse, Namen mit denen vor 4-5 Jahren kaum jemand gerechnet hat. Ruud van Niestelrooy ist das jüngste Beispiel dieses Trends, auch wenn der ehemalige Torjäger von Manchester United und Real Madrid schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, das Medieninteresse ist nach wie vor gewaltig.

Die Liste der Namen ist aber inzwischen lang: Franck Ribery, Arjen Robben, Jefferson Farfán, Claudio Pizarro, Obafemi Martins, Joris Mathijsen, Aliaksandr Hleb, Josué oder Pavel Pogrebnyak - alle diese Spieler genießen auch international gesteigertes Ansehen. Und auch die Liga selbst hat in den letzten Jahren immer mehr Spieler hervorgebracht, die längst auf den Zetteln der großen Vereine in Europa stehen. Viele deutsche Spieler wie Philipp Lahm, Simon Rolfes, Mario Gomez, René Adler, Manuel Neuer, Mesut Özil oder Sami Khedira hätten das Potential bei europäischen Topclubs zu spielen, ganz zu schweigen von den ausländischen Spielern, die sich in der Bundesliga einen Namen gemacht haben. Egal ob es Edin Dzeko, Chinedu Obasi, Renato Augusto, Rafinha, Carlos Eduardo, Eljero Elia oder Ivica Olic ist, es gibt viele Spieler um die es im Sommer sicherlich Gerüchte hageln wird, zumal wir wieder mal ein WM-Jahr schreiben.

Doch woher kommt dieser plötzliche Aufschwung? Das größte Plus dieser Liga ist wahrscheinlich ihre gute Orgnisation, der enorm hohe Zuschauerschnitt und ihre weitestgehende Gewaltfreiheit. Es macht Spaß in der Bundesliga zu spielen und sie ist ein guter Weg, sich den ganz ganz großen Vereinen zu präsentieren. Das erklärt auch, warum nur relativ wenig Top-Spieler die Liga verlassen haben und wenn, dann meist für gutes Geld (z.B. Lucio, Diego, van der Vaart oder Nigel de Jong). Und all das klappt bisher trotz der von Martin Kind so ungeliebten "50+1"-Regelung. Die Jugendarbeit und das Scouting in Deutschland haben sich im letzten Jahrzehnt enorm gesteigert, deutsche Vereine schneiden international häufiger gut ab und sind im Gegensatz zu vielen englischen und spanischen Vereinen finanziell noch gesund (die Ausnahmen bestätigen die Regel). Die italienische Serie A, einst mit meilenweitem Vorsprung gegenüber der Bundesliga, hat einges an Prestige eingebüßt. Bestechungsskandale, Fan-Krawalle, Zwangsabstiege, Rassismus - In Italien hat man mit gewaltigen Problemen zu kämpfen, der Platz unter Top 3 in Europa ist nicht zu halten. Trotz Mannschaften wie Inter, Juventus oder dem AC Mailand, der Rest der italienischen Liga reit nicht mehr viele Profis.

Auch dieses Jahr sieht es für die deutschen teams nicht schlecht aus. Trotz des unglücklichen Ausscheidens des VfL Wolfsburgs in der Championsleague, der VfB Stuttgart und Bayern München stehen im Achtelfinale. Gleich 4 Mannschaften sind noch in der Euroleague vertreten: Werder Bremen, der HSV, Hertha BSC und Wolfsburg kämpfen um den Einzug in die nächste Runde - eine sehr gute Quote. Es bleibt also ein spannaneder Ausblick auf die kommenden Wochen im internationalen Fußball und dann folgt auch schon die WM in Südafrika, wo sicherlich einige Bundesligaspieler im Blickpunkt stehen werden. Sollte die Liga am klaren Kurs festhalten und sich nicht zu sehr kommerzialisieren, stehen die Chancen gut, dass auch in Zukunft mehr Topspieler nach Deutschland wechseln.

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